Scientology und Freiheit??

Erwin Annau Scientology

Ich habe mich vor fast 20 Jahren von der Scientology Sekte losgesagt und bin seither ein erklärter Gegner dieser Weltanschauung und Philosophie. Ich habe daher auch das Recht, mit dieser Sekte nicht in Verbindung gebracht zu werden.

Auf meiner Suche nach Freiheit, die schon im 14. Lebensjahr begann, habe ich vieles ausprobiert und immer die Freiheit gesucht.

Ich habe mich mit 16 Religionen und Weltanschauungen (teilweise sehr intensiv) auseinandergesetzt, meditiert, 4 Jahre lang Karate intensiv trainiert und bin in jeder Religionsgemeinschaft wegen meiner kritischen Haltung und meiner Fragen binnen kurz oder lang hinausgeflogen.

Erwin Annau und Gurus

Freiheit war für mich immer: Jede Frage stellen zu dürfen und jedes Dogma in Frage stellen zu können. Auf „Gurus“ war ich immer allergisch. Damit war meine Zeit in jeder dieser Gemeinschaften begrenzt. Ich war daher folglich auch nie ein „guter Scientologe“.

Als jüngster Sohn von 3 Buben, der schon mit 4 Jahren lesen und schreiben konnte, musste ich im Elternhaus neben Missgunst für Talente, die ich vom Herrgott bekommen habe, vor allem eine komplette Abwesenheit jeglichen Lobes und jeglicher Anerkennung erleben, obwohl ich zumeist einer der besten oder der beste der Schulklasse war. Mangel an Anerkennung im Elternhaus und Streben nach persönlicher Weiterentwicklung sind der ideale Mix um als junger Mensch in eine Sekte zu geraten.

Die Sekte Scientology

Die Sekte, die mir die „Anerkennung“ schenkte (so lange ich mich systemkonform verhielt), war Scientology. Ein Fall wie er typisch in allen Sektenbüchern vorkommt.

Nach (viel zu vielen) Jahren der Mitgliedschaft in dieser Sekte musste ich erleben, wie ein von mir mit aufgebautes Unternehmen durch die Unfähigkeit und Präpotenz der „nach Hubbard trainierten“ Manager ruiniert und geschlossen wurde. Zuvor wurde ich mit meiner Familie auf übelste Tour aus dem Unternehmen gemobbt.

Der Schaden betrug viele Millionen US Dollar.

Damit nicht genug, versuchten die sekten-zugehörigen Eigentümer und Manager dieses Unternehmens, welche mit der Führungsriege der Scientology sehr gut vernetzt waren, mir die Schuld am Scheitern des Unternehmens und an der eigenen Unfähigkeit und den zivilrechtlichen (niemals strafrechtlichen) Rechtsverstößen in die Schuhe zu schieben.

Da ich an diesem Unternehmen nicht beteiligt war und auch keine Entscheidungsbefugnis und keine Geschäftsführungsfunktion hatte, waren diese untauglichen Versuche zum Scheitern verurteilt. Dies haben die Behörden auch sofort erkannt und die Ermittlungen gegen die wirklichen Verursacher weitergeführt. Allerdings war mir spätestens dann klar, dass man bei Scientology Bauernopfer aussucht (put a head on the pike – L. Ron Hubbard) um die eigenen, systemkonformen Anhänger zu schützen.

Zum Glück haben die Behörden diese plumpen Versuche des „in-die-Schuhe-Schiebens“ sofort durchschaut. Immerhin konnte ich mit über 2.000 Seiten an Dokumenten genau belegen, wer in diesem Unternehmen das Sagen hatte und was wirklich geschehen war. Meine Konsequenz war der mündlich erklärte Austritt aus der Sekte mit der Ankündigung eines Buches über Scientology und einer Klage über 100 Millionen USD an Schadenersatz.

Das Resultat war, dass ich zur „Unterdrückerischen Person“ erklärt und aus Scientology ausgeschlossen wurde. Das alles ist fast 20 Jahre her.

Buch über Scientology

Warum habe ich nicht geklagt und das Buch nicht fertig geschrieben? Weil meine Gattin mich richtigerweise vor die Wahl gestellt hat, entweder die Ehe und mein (damals in ihrem Bauch befindlicher) Sohn oder ein Buch und 100 Millionen USD.

Meine Frage beantwortete sie damals: „Willst Du wirklich mit diesen Leuten ein Leben lang Krieg haben?“

Nein. Ich will mit niemandem Krieg haben, auch nicht mit Scientology. Ich habe dann lange überlegt und im Jahr 2001 habe ich mein Manuskript sowie alle Bücher, E-Meter und sonstiges, was mit Scientology zu tun hatte, auf den Mist geschmissen. (Wert sicher 60.000 USD).

Damals habe ich für mich dieses Kapitel meines Lebens endgültig abgeschlossen. Das Internet jedoch nimmt mir das Menschenrecht, mit einer Sache nichts mehr zu tun haben zu wollen.

Erwin Annau ist seit 24 Jahren kein Scientologe mehr

In den letzten 20 Jahren wurde ich immer wieder mit Scientology in Verbindung gebracht, obwohl ich ein erklärter Gegner der Sekte bin. Dies hat Millionen an Schaden verursacht und unsägliches Leid über meine Familie gebracht. Ich habe mich vor 24 Jahren von diesen Leuten losgesagt und ich habe ein Menschenrecht, mit Scientology nicht mehr in Verbindung gebracht zu werden, auch wenn Google und angebliche „Wahrheits- Scientology Webseiten“ mir dieses Menschenrecht versagen.

Menschen lesen nur, dass ich „Scientologe bin“ und schauen nicht auf das Datum. Ich bin seit 24 Jahren kein Scientologe mehr und werde es auch sicher nie wieder sein, da ich meine Freiheit liebe.

Ich will daher mit Scientology nie wieder in Verbindung gebracht werden.

Ich hoffe, das wurde verstanden.

Dr. Erwin Annau